Madonnen

Maria Speth

Rita ist mit ihrem Säugling nach Belgien geflohen, weil in Deutschland wegen Dieb­stahls und anderer Delikte nach ihr gefahndet wird. Sie versucht ihren leiblichen Vater zu finden, den sie nie kennengelernt hat. Dieser lebt jedoch mit Frau und Kin­dern. Das Auftauchen Ritas führt zu familiären Komplikationen. Sie wird schließlich von der belgischen Polizei verhaftet und nach Deutschland abgeschoben. Dort verbüsst sie eine längere Gefängnisstrafe.

Ritas andere vier Kinder leben in dieser Zeit bei Ritas Mutter Isabella. Sie betreibt ein Restaurant und hat wenig Zeit, sich um die Kinder zu kümmern. Fanny, die älteste, muss die Verantwortung für ihre Geschwister übernehmen.

Nach Ritas Entlassung aus dem Gefängnis holt sie ihre Kinder wieder zu sich. Ge­gen den Willen ihrer Mutter Isabella. Mit Unterstützung Marcs – eines in Deutschland stationierten US-Soldaten – entwickelt sich fast so etwas wie normales, familiäres Le­ben. Doch Rita scheint Marcs Gefühlen nicht zu trauen. Sie passen nicht in das Mus­ter ihrer Erfahrungen. Rita nimmt ihr früheres Leben wieder auf. Kontakte zu anderen Männern, kleine Diebstähle mit einer Freundin. Als Marc zurück in die USA versetzt werden soll, geraten für Rita die Dinge aus dem Gleichgewicht.

Rita ist eine Frau, die darunter leidet, dass ihre Mutter nie eine Mutter für sie war. Sie selber bringt Kind auf Kind zur Welt und schiebt diese ihrer eigenen Mutter unter. Sie zwingt sie so in eine Rolle, die sie ihr verweigert hat. So spiegeln sich in Ritas Geschichte die Schicksale der vorangegangenen und folgenden Generationen. Wird Ritas älteste Tochter auch irgendwann sagen: «Für mich war meine Mutter nie eine Mutter»?

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Besetzung: Sandra Hüller, Susanne Lothar, Luisa Sappelt, Coleman Swinton, Olivier Gourmet
Produktion: Christof Friedel & Claudia Steffen (Pandora Film Produktion), Pascal Traechslin (Cineworx Filmproduktion GmbH), Olivier Bronckart (Les Films du Fleuve)
Drehbuch: Maria Speth
Kamera: Reinhold Vorschneider
Schnitt: Dietmar Kraus
Ton: Laurent Barbey, Ruedi Guyer
Genre: Spielfilm
Land: Belgien, Deutschland, Schweiz 2007
Laufzeit: 125 Minuten
Verfügbare Formate: 35mm
Sprache: Deutsch
Kinostart
5. Juli 2007
Festivals & Preise Internationales Film Festival Moskau, 2014; Internationales Film Festival Ljubljana, 2010; Solothurner Filmtage, 2008; Independent International Film Festival Buenos Aires, 2007; Internationales Film Festival Karlovy Vary, 2007; Internationales Film Festival Vancouver, 2007; Gewinner Hessischer Filmpreis, Frankfurt am Main, 2007; Internationales Film Festival Mar del Plata, Wettbewerb, Silberner Astor für Sandra Hüller als «Beste Schauspielerin», 2007; Forum des Jungen Film Berlin, 2007.
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