Hundert Tage

Moritz Gerber

Voller Idealismus tritt der junge Schweizer Entwicklungshelfer David Hohl anfangs der Neunzigerjahre seine erste Stelle an – in Ruanda. Hier möchte er etwas dazu beitragen, Afrika und die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Doch kaum kommt David auf dem fremden Erdteil an, wird er mit der ernüchternden Realität konfrontiert. Er landet in einer Parallelgesellschaft von korrupten Beamten und zynischen Expats. Sein einziger Kontakt zum wirklichen Ruanda ist die betörend schöne, geheimnisvolle Agathe, mit der er eine hitzige, unstete Affäre beginnt.

Während die Entwicklungszusammenarbeit wenig Erfolge zeitigt, wird Ruanda von den Schatten der kolonialen Vergangenheit eingeholt. Die Jahre zuvor nach Uganda vertriebene Tutsi-Minderheit kehrt mit einer Rebellen-Armee zurück ins Land. Ein Bürgerkrieg entbrennt.

David sieht die Zivilisation nach und nach zusammenbrechen. Und auch im eigenen Innern erblickt er einen Abgrund, von dem er nichts geahnt hatte; in seiner Obsession für die immer radikaler werdende Agathe, bald auch im täglichen Überlebenskampf. Als der Völkermord Kigali erreicht, fliehen alle Ausländer. David aber beschliesst, dazubleiben. Damit beginnt für ihn eine hundert Tage währende Reise – tief ins Herz der Dunkelheit.

Produktion: Pascal Traechslin (Cineworx Filmproduktion GmbH), Nicole Gerhards (NiKo Film)
In Zusammenarbeit mit: Bundesamt für Kultur, MEDIA Ersatzmassnahmen, Zürcher Filmstiftung, Fachausschuss Audiovision und Multimedia BS/BL
Drehbuch: Moritz Gerber
Genre: Spielfilm
Land: Deutschland, Schweiz
Laufzeit: 100 Minuten
Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch, Kinyarwanda